Kehlkopfkrebs

Symptome bei Tumoren der oberen Luft- und Speisewege und Kehlkopfkrebs

Die in der Regel schnell wachsenden Karzinome der oberen Luft- und Speisewege verursachen je nach Sitz eine individuell unterschiedlich stark ausgeprägte Symptomatik.

Mundhöhle und Rachen

  • Karzinome im Bereich der Zunge bereiten sehr häufig Schmerzen, können sich aber auch bloß durch Brennen, Geschwürbildung oder eine sichtbare Schwellung bemerkbar machen.
  • Mundbodenkarzinome oder Karzinome im Bereich des Unterkiefers können neben den oben genannten Symptomen zudem Probleme beim Tragen einer Prothese verursachen.
  • Im Bereich des Rachens befindliche Tumore verursachen häufig Schluckbeschwerden oder ein Fremdkörpergefühl. Darüber hinaus können sie durch wiederholte Blutungen – dies gilt vor allem für große Tumore – auffallen. Oftmals hat der Tumor zu diesem Zeitpunkt bereits Metastasen in den Halslymphknoten ausgebildet. So sucht etwa ein Drittel der Patienten mit einem Karzinom im Rachenraum den Arzt wegen einer unklaren Schwellung im Bereich der Halsweichteile auf.
  • Unklare Hals- und Ohrenschmerzen ohne einen sichtbaren Ohrbefund können durch ein tiefsitzendes Rachenkarzinom hervorgerufen werden.

Weiterhin kann eine Krebserkrankung im Bereich der oberen Speise- und Luftwege zu Gewichtsverlust und einer Raumforderung im Bereich des Halses führen.

Kehlkopf

Karzinome des Kehlkopfes werden anhand der bereits oben erwähnten anatomischen Regionen in glottische, supraglottische, und subglottische Karzinome eingeteilt.

  • Typisch für Karzinome im Bereich der Glottis ist eine anhaltende Heiserkeit. Hinzutreten können ein Kratzen im Hals, Räusperzwang und chronischer Husten. Im fortgeschrittenen Stadium leiden die Betroffenen unter Atembeschwerden mit einem hörbaren Atemgeräusch oder sogar Luftnot.
  • Demgegenüber klagen Patienten mit einem supraglottischen Karzinom häufig über ungeklärte Schluckstörungen, Schmerzen (gelegentlich bis in die Ohren ausstrahlend) und ein unklares Fremdkörpergefühl.
  • Subglottische Karzinome bleiben häufig lange unbemerkt bis sie durch ihr Größenwachstum zu Atembeschwerden oder durch eine Stimmlippenfixierung zur Heiserkeit führen.
  • Weiterhin kann eine Krebserkrankung der oberen Luft- und Speisewege mit Gewichtsverlust und einer Raumforderung im Bereich des Halses einhergehen.

Wenn Sie eine oder mehrere dieser Beschwerden beobachten, suchen Sie bitte Ihren Arzt auf! Karzinome im Bereich der Stimmlippen können häufig frühzeitig erkannt werden, da bereits kleine Karzinome in diesem Bereich zu einer anhaltenden Heiserkeit führen. Deshalb sollte eine länger als 2 bis 3 Wochen andauernde Heiserkeit immer von einem HNO-Facharzt abgeklärt werden. Wie bei allen Krebserkrankungen gilt, dass früh erkannte Tumore zumeist dauerhaft geheilt werden können – insbesondere wenn sie noch nicht in die drainierenden Lymphknoten gestreut haben.

Nachsorge und Rehabilitation bei Tumoren der oberen Luft- und Speisewege und bei Kehlkopfkrebs

Nach der Entfernung eines bösartigen Tumors der oberen Luft- und Speisewege sind regelmäßige Nachsorgeuntersuchungen erforderlich. In den Leitlinien der Deutschen Gesellschaft für Hals-Nasen-Ohrenheilkunde, Kopf- und Halschirurgie (DGHNOKC) sind zwei unterschiedliche Nachsorgeschemata ausgearbeitet:

Bei Tumoren mit geringem Risiko für einen erneuten Ausbruch (Rezidiv) bzw. für ein Zweitkarzinom findet im ersten Jahr alle 3 Monate eine Nachuntersuchung statt. Im zweiten Jahr erfolgt alle 4 bis 6 Monate eine
Nachuntersuchung; im dritten bis fünften Jahr in halbjährlichen und ab dem fünften Jahr in jährlichen Abständen. Bei Tumoren in einem fortgeschrittenen Tumorstadium bzw. bei einer unvollständigen Resektion werden Kontrolluntersuchungen im ersten Jahr in 6wöchigen, im zweiten Jahr in 3monatigen, im 3.-5. Jahr in halbjährlichen Abständen und ab dem 5. Jahr in jährlichen Abständen empfohlen.

Die Ziele der Tumornachsorge sind vielfältig. Sie umfassen eine frühzeitige Entdeckung von Tumorrezidiven, Metastasen und Zweitkarzinomen, weiterhin die Überwachung einer adäquaten Schmerztherapie sowie die somatische, psychische und soziale Rehabilitation und Reintegration. Hierbei stellt die Rehabilitation von Kehlkopflosen eine besondere Herausforderung dar.

Durch die Entfernung des Kehlkopfes kommt es zu einer Trennung der oberen Luft- und Speisewege. Die Luftröhre, die an der Vorderseite des Halses als so genanntes Tracheostoma vernäht wird, hat nunmehr keinen Kontakt mehr zu Mund und Nase, so dass die Atemluft direkt durch das Tracheostoma die Luftröhre und die Lungen erreicht. Zum einen kann es hierdurch zu ausgeprägten Borkenbildungen sowie zu wiederkehrenden Infektionen im Bereich der Luftröhre kommen, zum anderen resultiert hieraus der Verlust der Stimm- und Sprachbildung mittels der Stimmlippen. Eine Stimmrehabilitation ist grundsätzlich durch eine körpereigene Ersatzstimmbildung (Ösophagusersatzstimme), mittels Implantation einer Stimmprothese, durch chirurgische Rekonstruktionstechniken oder durch den Gebrauch elektronisch apparativer Hilfsmittel möglich.

Die verbreitetsten Methoden zur Wiederherstellung der Stimmbildung sind Ösophagusersatzstimme und Stimmprothese. Bei der erstgenannten Methode wird durch willkürlich steuerbare Luftbewegungen in der Speiseröhre und einen sich durch zunehmende Übung ausbildenden Wulst im Bereich des Speiseröhreneinganges, der die Funktion der ehemaligen Stimmlippen übernimmt, eine gut verständliche körpereigene Stimmbildung erreicht. Die operative Implantation einer Stimmprothese zwischen oberem Luftröhrenabschnitt und Speiseröhre bewirkt, dass nach Abdichtung der Tracheostomaöffnung mit dem Finger und Pressen der Luft aus der Luftröhre in den Mund- und Rachenraum eine Stimmbildung möglich wird.

Leider gibt es bis heute keinen im Blut nachweisbaren, zuverlässigen Indikator für das Vorliegen einer Krebserkrankung im Kopf-Hals-Bereich.

 

Physiotherapie – beim Kehlkopfkrebs hilft:

Bitte sprechen Sie dazu Ihren behandelnden Arzt an, bei Fragen stehen Ihnen natürlich unsere Mitarbeiter zu Verfügung.

Natürlich bietenen wir jede Therapiemethode auch als Hausbesuche an